Mais Uma ist als Formation im 13. Lebensjahr, hat aber mit So Do Samba und Mehrdruck zwei Vorgängerformationen, in denen Ingrid Wild mit ihren Mitmusikerinnen und -musikern versucht hat, „den Tirolern Samba näher zu bringen“. Mais Uma haben bereits zwei CDs produziert und treffen sich jede Woche in Innsbruck zur Probe. Die Formation ist inzwischen auf die Zahl 11 angewachsen, wobei immer wieder Gastmusiker/-musikerinnen hinzu genommen werden, wie etwa der Jazz-Saxofonist Florian Bramböck auf dem jüngsten Album „Karamellen töten nicht“, das letztes Jahr erschienen ist.
Ingrid Wild hat afro-kubanische Perkussionen an der Latin-Percussion-School in München studiert, zu einer Zeit, als in Innsbruck „die ganze Latin-Geschichte noch nicht so richtig eingefahren war. Latin-Jazz, was mich damals interessiert hätte, wurde belächelt.
Jazz war etwas ernsthaftes und Latin viel zu banal.“ Wild fügt hinzu, dass sie als Musikerin zu wenig Jobs bekommen hat und führt das darauf zurück, dass sie als Frau nicht auf jene Netzwerke zurückgreifen konnte, die den Männern zur Verfügung stehen. Zwar dachte sie daran nach Wien oder Berlin zu ziehen, zwei Städte, die sie damals gereizt hätten, aber sie blieb in Tirol: „Ich habe es irgendwie nicht geschafft wegzugehen, bin jetzt immer noch in Innsbruck und habe mich aber ziemlich gut mit der Situation abgefunden.“ Wild sieht sich weder als Songwriterin noch als Komponistin: „Ich würde mich eigentlich als Bastlerin bezeichnen, schreibe Texte zu bereits bestehenden Melodien, fange aber auch an, in kompositorischer Hinsicht etwas zu machen.“ In der Livesituation entwickelt Mais Uma eine beträchtliche Energie und wer sich in musikalischer Hinsicht vor allem mit dem in der Rockmusik gängigen 4/4 ernährt, stellt staunenden Auges komplexe Rhythmusstrukturen fest, ein sich verschiebender, sich ständig bewegender rhythmischer Fluss, der von zehn, zwölf Instrumenten erzeugt wird. Ingrid Wild hält den Ball aber flach und verweist auf die Grundtugenden des Samba: „Dieses Samba ist konzipiert für große Gruppen und ist eigentlich etwas proletarisches. Die Instrumente sind im Prinzip billig und es geht hier wirklich um ein Wir! Das ist diese Samba-Idee, die mir so gut gefällt. Es geht nicht um das Solistische wie in unserer Musik, sondern es geht darum, im Kollektiv das seine oder das ihre zu machen.“ Mais Uma sind eine Band, die in erster Linie mit Perkussionen arbeitet, aber mittlerweile auch der E-Gitarre, dem E-Bass, dem Saxofon und dem Akkordeon Platz lässt. Das heißt, die musikalische Entwicklung ist offen, die Identität der Band wird nicht durch das Samba-Klischee definiert. Wild: „Ich wollte nie eine Brasilianerin werden und auch wenn ich es gerne anders hätte, so kann ich nur ein paar Wörter brasilianisch. Es war für mich klar, dass ich in dieser Musik auch meine Identität finden musste. Und so habe ich angefangen aus dem ‚Girl from Ipanema’ die ‚Margareth vom Huber-Bauer’ zu machen.“ Mais Uma spielen Konzerte, sind aber auch eine Street-Band, eine Marching-Band und als solche bei Umzügen auch schon im Dirndl und in Lederhosen aufgetreten.
Mais Uma bedienen das Latin-Klischee ganz bewusst nicht, haben Veranstaltern dadurch auch die eine oder andere Enttäuschung beschert, aber, wie Ingrid Wild betont, „was abfährt ist immer wieder diese Kraft von den Trommeln. Darauf kann man setzen, das ist Samba.“ Die Tatsache, dass sich Mais Uma zum Großteil aus Musikerinnen zusammensetzt, sieht Ingrid Wild nicht als Hindernis: „Im Gegenteil! Ich mach das mit den Perkussionen jetzt seit etwa 25 Jahren und bin noch viel länger Feministin. Ich finde es eigentlich erschreckend, wie wenig sich in dieser Hinsicht eigentlich getan hat. In dieser Hinsicht ist es also auch ein politisches Statement wenn man als Frau auf der Bühne steht, auch wenn es mittlerweile viel normaler sein sollte. Es ist immer noch etwas Besonderes, wenn sieben Frauen und vier Männer gemeinsam auf der Bühne stehen.“ Warum sich das Geschlechterverhältnis auf der Konzertbühne egal welcher Musikrichtung immer noch nicht wirklich geändert hat, darauf hat auch Wild nicht die definitive Antwort: „Was soll ich da sagen? Die Frauen sind vielleicht immer noch in dieser traditionellen Rolle einer gewissen Passivität, wollen sich nicht exponieren. Es ist irgendwie immer noch sehr schwierig für sie zu sagen: Ich drück mich aus und geh das Risiko ein, denn sich auf die Bühne zu stellen, ist natürlich auch ein Risiko.
Aber abgesehen davon glaube ich, dass die Jungs und die Männer ein besseres Netzwerk untereinander haben und dass sich die Frauen da etwas schwer tun. Auch das Klischee der Sängerin, die dazu noch schön sein muss, hält sich hartnäckig und zeugt von einem konservativen Geschlechterbild.“ Es bleibt ein Rätsel, denn die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich sehr wohl geändert, wenn auch die Idealsituation noch nicht erreicht ist. Wild erzählt von ihren Erfahrungen: „Wenn ich bei Konzerten schaue, wie sich die Frauen präsentieren, wie sie den Raum einnehmen ... das ist immer noch so reduziert. Du musst dir den Raum einfach nehmen. Du kannst als Frau nicht einfach darauf warten, bis du eingeladen wirst. Das machen die Jungs mit großer Selbstverständlichkeit. Die spielen 20 Minuten Solos, obwohl nach 5 Minuten bereits genug wäre. Aber sie machen es und lernen dabei. Dieser Prozess des Lernens ist wichtig. Ich glaube die Mädels denken, jetzt lerne ich erst einmal alles perfekt und schön und dann ... aber mit dem ‚und dann’ geht nichts weiter.“
von Reinhold Giovanett, Neue Südtiroler Tageszeitung, November 2009
Das in Tirol angesiedelte Rhythmusensemble unter Leitung von Ingrid Wild legt mit dem zweiten Album eine recht eigenwillige und von daher recht experimentierfreudige Produktion vor. Multilingualität ist nur ein Markenzeichen der Band, umgesetzt z.b. in "Latin Healing" und im Titellied. Samba-Rhythmen, wohin man hört, mal mit Blues ("Samba.blue"), mal mit Funk ("Frauenfunk"), mal mit Gospel ("Prayin"), in fast jedem Fall genährt mit eigenen Texten und Arrangements. Im Vordergrund stehen die Trommeln und Percussionsinstrumente als vitale Basis einer tirolerischen Variante lateinamerikanischen Rhythmusgefühls, umgesetzt von acht Frauen und vier Männern. Animierend.
Planet.tt Nr. 3, Sommer 2008
Lustvoll, ungeniert und selbstbewusst präsentiert sich mais uma nicht nur auf der Bühne, sondern auch auf der am 31. Mai 2008 im Treibhaus in Innsbruck präsentierten neuen CD und besonders mit einem ihrer neuen Songs der den Titel "Wir sind hier" trägt:
"Wir sind hier, wir sind hier - mais uma -
die tiroler band mit dem geilen groove;
te quieiro, mais uma
The rhytm's bumping in my heart,
and the beat of the drums goes into my veins..."
Das Sprachgemisch aus Tirolerisch, "Brasilianisch" (Portugiesisch), Englisch und zurück - zieht mais uma ebenso ungeniert durch wie das Vermischen von traditionellen afro-brasilianischen und afro-kubanischen Musikstilen mit eigenen Arrangements und jazzig-funkigen Anklängen. Ein breites Spektrum an Percussionsinstrumenten, angereichert mit Gitarrenklängen, E-Bass und Gesang vermittelt brasilianisch-tirolerische Lebensfreude. Auf dem direkten Fluss lateinamerikanischer Rhyrhmik, der sich durch die ganze CD zieht, schwimmen teils ironisch bis kabarettistische Texte.
"Beim Erlernen der brasilianischen Texte stellten wir eine Gemeinsamkeit zwischen dem Portugiesischen und dem Tirolerischen fest: Das Problem der richtigen Aussprache! So entschieden wir uns für den Heimvorteil und ließen uns Tiroler Texte einfallen."
Der Titelsong ist dem Kapitalsexismus gewidmet:
"faltenfrei durch L'Oreal - fatal sakral - das schönheitsideal;
50% bei H&M - zu eng, das shirt in zweiundvierzig - beeil dich -
mach hinne du bist zu dick, zu lasterhaft..."
Florian Bramböck, Martin Ohrwalder und Klemens Wolf erweitern das musikalische Spektrum durch ihre "Saxophon-Trompete-Klavier- spende".
Das Cover der neuen CD zeigt Iansa, afrobrasilianische Göttin des Windes und des Sturms, Kriegerin und einzige Vertraute des pockennarbigen Omolu - Gott der Krankheit und der Heilung.
MEDIA BIZ, Nr. 142, Sommer 2008, www.mediabiz.at
"Wir haben nichts gegen Frauenbewegungen, solange sie rhythmisch sind." Die beste Antwort auf solche Sprüche ist die verbal wie nonverbal schlagfertige Gruppe mais uma. Jetzt gibt es Neues vom Trommelfeuer, Göttin Yansa prangt auf dem Albumcover. Ihr huldigen, so Hubert Fichte, homosexuelle Männer. Manner-Zuckerln umgeben sie bei mais uma: "Caramelos nao matan. Karamellen töten nicht."Nach zehn Jahren Bandpraxis ist die Verquickung Bergig-Brasilianisch so eingeführt, dass man sich Selbstironie erlaubt: "Die Tiroler Band mit dem geilen Groove" bewirbt der Eingangssong in extrxexaltierter Modulation. Regionales gibt es auch im Dialekt: den warmen Fallwind etwa, der Innsbruck "deschparat" macht. Noch mehr zu leiden gibt Innsbruckerinnen ein solider "Nichtraucher und Alpenvereinsmitglied" in den TT-Kleinanzeigen. Zum Glück gibt's Musik: "Bom dia samba! And goodbye blues!" Temp'rament und Tamborim befreien und sonntags werden, darf man mais uma glauben, die Zehennägel der Göttin poliert.
Petra Nachbaur im STANDARD, 31.5.2008
Alles Samba in den Bergen
Übermütig gibt sich Tirols wohl bekannteste Samba-Band mais uma zu ihrem zehnten Geburtstag. "Wir sind hier, wir sind hier, mais uma, die tiroler Band mit dem geilen Groove...." - heißt es gleich in dem ersten Song der neuen und zweiten CD "Karamellen töten nicht." 13 Songs sind es geworden. Ihr stilistisches Spektrum bleibt lebendig und breit, viel Perkussion, zig Latin-Spielarten, vereinzelt aufgefettet mit Tiroler Mundart. Mehr als nur Samba.
Liane Pircher in der Tiroler Tageszeitung, 31.5. 2008
Rechtzeitig zum 10-jährigen Jubiläum hat as Innsbrucker Rhythmusensemble mais uma seine zweite CD aufgenommen, sie trägt den Titel "Karamellen töten nicht". Die seit 1997 tätige Gruppe hat sich unter der Leitung der Innsbrucker Percussionistin Ingrid Wild ausgehend vom brasilianischen Samba ganz den lateinamerikanischen Rhythmen verschrieben. Auf der neuen CD wird aber deutlich: Zunehmend wird mit Stilen und Inhalten experimentiert, werden Brüche hörbar gemacht, interessant etwa auch das Sprachgemisch (Tirolerisch/Brasilianisch). Florian Bramböck, Martin Ohrwalder und Klemens Wolf erweitern das musikalische Spektrum.
ECHO, Juni 2008
Die aus der Innsbrucker Musikszene nicht mehr weg zu denkende Tiroler Sambagruppe Mais Uma präsentierte termingerecht und ökonomisch klug kurz vor Weihnachten ihre jüngste CD "Samba & mehr". Mit dem aktuellen Album, stellt sich unumgänglich die Frage was Titel wie "Marktgraben"‚ "Franziskanerplatz"‚ "Museumstraße" oder "Obstgarten" mit Samba zu tun haben. Wer sich die Stücke anhört, wird's verstehen. Die Kombination aus deutschen Texten und heißen Rhythmen ergibt eine etwas eigenwillige, aber auch durchaus interessante und schwungvolle Version der Samba. Mais Uma tritt mit "Samba & mehr" den Beweis dafür an, dass sich die Mischung aus südamerikanischen Klängen und sprachlichen Elementen aus unseren Breitengraden sehr gut eignet. Neben den heimischen Titeln sind auf der CD auch brasilianische Stücke sowie reine Musikversionen, untermalt durch grandiose Percussion zu hören.
Für manchen mag die Botschaft von Mais Uma etwas befremdend wirken: So ist die Gruppe fest davon überzeugt, dass die Samba durchaus auch ein guter Ersatz für die heimische Volksmusik ist.
Alles nur eine Frage der Zeit, bis Österreich Regional das Wunschkonzert absetzt, der Schlager durch südländische Rhythmen ersetzt wird, der Tiroler Abend vor dem Goldenen Dachl einem Samba-Tanzevent weicht und die Stadtteilsambagruppe an den hohen Feiertagen die hiesige Schützenmusik verdrängt?
Fest steht: "Mais und Samba" sind unumstrittene Nahrungsgrundlage für Körper, Geist und Seele und das südländische Flair, welches die Samba mit sich bringt, aus dem Alpenraum nicht mehr wegzudenken. Wer weiß, ob Mais Uma mit ihrer Theorie nicht doch recht behalten.
Barbara Holzknecht im TIP Nr. 3, 17.01.2003
Die von der Tiroler Perkussionistin Ingrid Wild 1997 gegründete und geleitete Sambaband Mais uma hat nach etwa 100 Anftritten vor allem in Nord-, Süd- und Osttirol ihre erste CD im Eigenvertrieb herausgebracht. Durch Hinzunahme von Gitarre, Bass und Keyboards hat sich das stilistische Spektrum der ursprünglich reinen Perkussionstruppe um diverse andere Latin-Spielarten erweitert, etwa Israel "Cachao" Lopez berühmte Descarga "Chanchullo", die in Sambainstrumentierung und mit Bernhard Norillers gnadenlos santana-eskem Gitarrensolo im positiven Sinne witzig erklingt. Die ganze CD ist handwerklich tadellos eingespielt, gewöhnungsbedürftig sind - selbst für einen lnnsbrucker - die teilweise im lnnsbrucker Dialekt gesungenen Texte, die "Margaret vom Huaba Baua" ist schrill. (volg)
concerto, Nr. 1 (Feber/März 2003)
Lebenslust versprüht die Tiroler Samba-Gruppe mais uma. Nun hat die Band im Eigenverlag die CD "Samba & mehr" herausgebracht. Diese unter das Volk zu bringen, ist nicht so einfach. Denn: "Wie soll man als heimische Band eine Chance haben, wenn alle nur über Robbie Williams schreiben", sagen die Musiker. Recht haben sie. Deshalb sei an dieser Stelle gesagt: mais uma ist eine geballte Ladung Latin-Flair und macht Spaß. Also: im Innsbrucker Musikladen kaufen oder bestellen (www.maisuma.com). (lipi)
Tiroler Tageszeitung, 08./09. Februar 2003
Zu einer ganz eigenen rhythmisch-klangvollen "Gewürz-Mischung" hat sich der Samba in Tirol entwickelt - und mit ihm die kongeniale Band Mais Uma. Auf der neuesten CD darf sich der Bossa Nova auch von seiner funkigen Seite zeigen!
Tirolerin, Februar 2003
MAIS UMA ist ein Rhythmusensemble, das Anfang 1997 gegründet wurde und von INGRID WILD geleitet wird. Die Truppe besteht zur Zeit aus 7 Damen und 4 Herren, die sich ganz der Samba verschrieben haben. Samba, das ist Spiel, Lust, Vitalität und Ekstase - sei es die Samba aus Rio, ihre schwarze Schwester aus Bahia, die Samba-Reggae oder die Samba de Roda, welche die Idee der enormen Power einer großen Gemeinschaft, der Einfachheit der einzelnen Instrumente und die Genialität des Samba-Grooves spürbar macht. Nun haben MAIS UMA endlich ihr Debütalbum "Samba und mehr" veröffentlicht. Selbstredend steht bei solch einem Albumtitel auch Samba im Mittelpunkt, jedoch geschickt verschmolzen mit traditionellen brasilianischen und kubanischen Rhythmen und Songs, dazu kommen eigene Texte und die Ergänzung der vielfältigen Trommeln und Percussioninstrumente mit Gitarre, Bass und Berimbau. Wer Lust auf exotische Klänge verspürt, wird von dieser Tiroler Band bestens bedient. Denn MAIS UMA sind laut, bunt, frech und toll anzuhören.
FANZINE, März 2003, Vol. 31, Jahrgang 6
Die 13-köpfige Innsbrucker Sambagruppe “mais uma” (port.: “noch einmal, Zugabe”) unter der Leitung von Ingrid Wild (studierte bei Dudu Tucci und ist auch die Lead-Sängerin der Gruppe) und Bernhard Noriller hat ihre erste CD veröffentlicht. Seit über 6 Jahren machen sie Samba in Tirol populärer. Nachdem die Gruppe anfangs eher brasilianische Stücke nachgespielt hatte, entwickelten sich mit der Zeit eigene “Gewürzrichtungen” wie dialektale Übersetzungen ins Tirolerische, eigentümliche Metaphern, die Kombination von Bossa Nova mit Funk-Rhythmen bis hin zum Son-Klassiker gespielt auf Samba-Instrumenten. Neben der üblichen Percussion-Section wurde die Band um Gitarre / Keyboards und Bass erweitert. Die insgesamt 14 Titel beruhen meistens auf traditionellen Texten und Musik von brasilianischen Künstlern wie Carlinhos Brown, Jobim (“Agua de Beber”, “Girl from Ipanema”), Veloso oder Israel “Cachao” Lopez (“Chanchullo”). Durch die relativ kleine Percussion Besetzung klingen alle Arrangements klar, exakt und durchsichtig. Die Integration der exotischen Welt der Samba Rhythmen in die alpenländische Kultur ist gut gelungen. Stilistisch kommen Capoeira, Samba Reggae, Bossa Nova, Samba Funk, Samba de Roda und Samba-Rio-Grooves vor. Die Texte sind teils portugiesisch teils tirolerisch. Man hört manchmal auf Anhieb gar keinen Unterschied. Man hört, dass im Studio ordentlich experimentiert und an den Knöpfen gedreht wurde, stellenweise klingt die Platte mit Effekten zu überladen. Da wäre weniger manchmal mehr gewesen. Da kann man nur den Tipp der Gruppe weitergeben: “Wem Samba nicht gefällt, dem kann es nicht gut gehen, entweder hat er Kopfschmerzen oder einen wehen Fuss”. (Dorival Caymmi)
MICHAEL ZÖLLER im Newsletter von “Percussion Creativ”, 02/2003 (Hamburg)
Mais Uma, die Nordtiroler Sambaband, treibt nunmehr seit einigen Jahren nicht nur in Nord-, sondern auch in Südtirol ihr “Unwesen”. Man kann es ruhig sagen, Mais Uma haben Tirol, auch den Süden, ein wenig missioniert und die Samba hoffähig gemacht. Samba, das ist Volksmusik in Reinkultur. Nicht hier bei uns, aber in Südamerika, wo zu dieser Musik nicht nur getanzt, sondern auch noch ordentlich gefeiert wird. Die Gruppe Mais Uma hat jetzt die CD “Samba & mehr” veröffentlicht und dabei auch ihrer eigenen Entwicklung freien Lauf gelassen. Neben originalen Samba-Nummern gibt es auch einige in den Nordtiroler Dialekt übersetzte Stücke, eigentümliche Metaphern und Songs, die von Bossa Nova und Funk beeinflusst sind. Fast als Zugabe gibt es auch einen Son-Klassiker, gespielt auf Samba-Instrumenten. Das Debütalbum von Mais Uma zeigt, dass man hierzulande mit Samba Beine und Seele begeistern kann. Nicht ganz so gut wie in Rio oder San Paolo, aber besser als man in Berlin Polenta essen kann.
Dolomiten, 2002
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